Gewässerausbau der Lippe: Beginn der Baumaßnahme am Wehr 5
Der Fluss Lippe wird für Fische durchgängig
Die Bezirksregierung Detmold arbeitet weiter an der „Wilden Lippe“ und stellt dafür die ökologische Durchgängigkeit des Flusses bei Salzkotten-Mantinghausen her. Die Bauarbeiten am sogenannten Wehr 5 beginnen Mitte Oktober und sind für etwa fünf Monate geplant.
Durch die Baumaßnahme wird die Lippe für Fische und andere Gewässerorganismen durchgängig gestaltet. Im Ergebnis leistet diese Gewässerausbaumaßnahme damit einen weiteren Beitrag zur Erreichung des „guten ökologischen Zustands“ der Lippe gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie.Das bestehende Wehr wird zurückgebaut und stattdessen gleicht zukünftig eine Sohlgleite den vorhandenen Höhenunterschied im Gewässeraus. Ebenfalls wird ein ehemaliger Altarm des Flusses wieder an die Lippe angeschlossen, um das Plangebiet ökologisch aufzuwerten.
Das Stauwehr 5 liegt in einem Durchstich einer ehemaligen Flussschlinge der Lippe und wurde in früheren Zeiten zur Beschickung eines Flößsystems zur Wiesenbewässerung genutzt. Es wird seit Jahrzehnten nicht mehr betrieben und befindet sich in einem baufälligen Zustand. An der Gewässersohle besteht eine Höhendifferenz von insgesamt etwa 90 Zentimetern (cm), die Fische und andere aquatischen Gewässerorganismen insbesondere bei niedrigen Wasserständen flussaufwärts nicht überwinden können.
Nach Rückbau des Wehres wird eine Sohlgleite in Riegel-Becken-Struktur in das Gewässer eingebaut. Es handelt sich um insgesamt zehn Querriegel aus großen Steinblöcken, die den Höhenunterschied Riegel für Riegel über eine Länge von 100 Metern im Gewässer abbauen. Die geringen Höhenunterschiede von 10 cm pro Querriegel gewährleisten die Passierbarkeit für Fische. Die Bestandsentwicklung und der Artenreichtum der Gewässerorganismen in der Lippe werden hierdurch verbessert, vielfältige Lebensräume der Lippe werden vernetzt sein.
Der durch den damaligen Durchstich der Lippe entstandene Altarm ist derzeit nicht mit der Lippe verbunden und wird im Zuge der Baumaßnahme vertieft sowie wieder an das Fließgewässer angebunden. Mit Totholz und durch Steilufer werden die Uferstrukturen ökologisch aufgewertet.
Die flussabwärts gelegenen Kulturstauwehre 2 bis 4 auf dem Gebiet der Bezirksregierung Arnsberg werden nach und nach ebenfalls durchgängig gestaltet, sodass die Lippe in den nächsten Jahren über einen langen Abschnitt von Gewässerorganismen durchwandert werden kann.
Während der Arbeiten sind die Lippe und das Baufeld eine Baustelle. Daher gelten entsprechende Regeln für Sicherheit und Arbeitsschutz. Unbefugte dürfen das Baufeld in dieser Zeit nicht betreten. Kanuten dürfen die Lippe in diesem Bereich nicht befahren, das Angeln im Fluss und im Altarm ist während dieser Zeit untersagt.
Die Bezirksregierung Detmold informiert über das Projekt nach dem Baustart unter www.wilde-lippe.de.
Bildunterzeile: Bestehendes Kulturstauwerk „Wehr 5“ in der Lippe bei Mantinghausen. Foto: Bezirksregierung Detmold
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