Ministerin Gebauer: „Digitale Aufholjagd ist in vollem Gange“

Regionalkonferenz Digitalstrategie Schule NRW mit Schul- und Bildungsministerin

Ostwestfalen-Lippe / Düsseldorf (4. März 2022). Welche Chancen bietet die Digitalisierung für den Unterricht? Wie können Lehrkräfte und Schulen bestmöglich unterstützt werden? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es bei der virtuellen OWL-Konferenz zur Digitalstrategie Schule NRW mit Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer am Freitag, 4. März. Rund 800 Schulleitungen, Vertreter von Schulen, Schulaufsichten und der Bildungsregion Ostwestfalen-Lippe waren von NRW-Schulministerium und Bezirksregierung Detmold eingeladen. 

04.03.2022

Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer zeigte sich erfreut über die Fortschritte, die es in dieser Legislaturperiode bei der Digitalisierung der Schulen in der Region gegeben hat: „Unsere digitale Aufholjagd ist in vollem Gange. Gemeinsam mit dem Bund und den Kommunen haben wir viel Geld investiert, um unsere Schule für das Lehren und Lernen in der digitalen Welt auszustatten. Ich bin den Schulträgern sehr dankbar, dass sie das Geld für die Ausstattung der Schulen so konsequent abgerufen haben. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt auch durch die professionelle Unterstützung der Bezirksregierung. Unseren gemeinsamen Anstrengungen ist es zu verdanken, dass die digitalen Ausstattungsprogramme von Bund, Ländern und Kommunen fast vollständig ausgeschöpft sind. Aus den Programmen zur Ausstattung von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern haben die Schulträger landesweit rund 98,5 Prozent der Mittel abgerufen. Aus dem DigitalPakt Schule sind rund 878 Millionen Euro der insgesamt zur Verfügung stehenden 949 Millionen Euro beantragt, was einem Anteil von rund 93 Prozent entspricht.“

Michael Uhlich, Leiter der Schulabteilung der Bezirksregierung, ergänzte: „In Ostwestfalen-Lippe sind im DigitalPakt Schule bisher mehr als 100 Millionen Euro beantragt worden. Hinzu kommen 40 Millionen Euro für die Versorgung der Lehrkräfte mit Endgeräten, die Sofortprogramme für benachteiligte Schülerinnen und Schüler sowie die IT-Administration an Schulen.“

Welche Möglichkeiten bieten digitale Medien?

Ministerin Gebauer weiter: „Neben einer zeitgemäßen Ausstattung braucht beste Bildung vor allem zeitgemäße Unterrichtsentwicklung: Ich bin beeindruckt, mit wie viel Kreativität und Engagement unsere Lehrkräfte die Möglichkeiten der Digitalisierung im Unterricht nutzen, um ihre Schülerinnen und Schüler zu begeistern. Hierbei unterstützt das Land unsere Lehrerinnen und Lehrer mit einer Aus- und Fortbildung, die auf Höhe der Zeit organisiert wird.“

Bei der Regionalkonferenz tauschten sich Praktikerinnen und Praktiker zu den pädagogisch-didaktischen Herausforderungen einer digitalisierten Schule und den Chancen einer zeitgemäßen Schul- und Unterrichtsentwicklung aus. Eine Leitfrage war zum Beispiel, unter welchen Bedingungen sich eine Schule erfolgreich in Richtung einer Digitalisierung des Unterrichts entwickeln kann. Oder: Welche Möglichkeiten bieten digitale Medien für Schülerinnen und Schüler, sich individuelle Lernwege zu erschließen? 

Susanne Göx, Medienberaterin der Bezirksregierung für den Kreis Herford, stellte ein digitales Sachbuch für Grundschulen vor, das sie gemeinsam mit Lehrkräften aus dem Kreis Herford gestaltet und mit dem Logineo-NRW-Lernmanagementsystem entwickelt hat. Klaus Twelsiek, Dezernent für Bildung in der Digitalen Welt der Bezirksregierung: „Dieses Sachbuch zeigt sehr schön, wie Schülerinnen und Schülern mit digitalen Medien selbstgesteuert und individuell lernen können. Zum Beispiel auch dadurch, dass außerschulische Lernorte digital besucht werden können.“ 

Schulabteilungsleiter Uhlich informierte zu den Unterstützungsstrukturen der Bezirksregierung sowie zu Vernetzungen der Bildungsakteure in der Region. „Die Bezirksregierung bietet durch die Geschäftsstelle Gigabit eine zentrale Anlaufstelle für Schulträger bei Förderfragen zur Digitalisierung an“, sagte Uhlich. Zudem sei mit der Dezernentenstelle „Bildung in der Digitalen Welt“ und den Medienberaterinnen und 
-beratern der Bezirksregierung in den Kreisen und der Stadt Bielefeld ein starkes Netzwerk etabliert worden. „Und manchmal werden wir auch kreativ“, so Uhlich weiter. „Wir haben ein mobiles Videostudio entwickelt, mit der kleine Unterrichtsfilme hergestellt werden können, das aber auch für die Gestaltung von Meetings geeignet ist.“ Dieses mobile Videostudio stelle die Bezirksregierung Schulen zur Verfügung – als Musterlösung zum Nachbauen.

Hintergrund

Nachdem die Landesregierung gemeinsam mit dem Bund und den Kommunen bereits im Sommer 2020 erste umfassende Ausstattungsprogramme für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler auf den Weg gebracht hatte, hat Ministerin Gebauer im September 2021 die Digitalstrategie Schule NRW vorgestellt, mit der das Lehren und Lernen in der digitalen Welt entschieden vorangebracht werden soll. Sie umfasst drei Handlungsfelder:

  • Handlungsfeld 1: Die pädagogischen und didaktischen Chancen der Digitalisierung in den Mittelpunkt stellen – Schulen und Unterricht weiterentwickeln
  • Handlungsfeld 2: Lehrkräfte unterstützen und qualifizieren
  • Handlungsfeld 3: Zugang zu digitalen Medien und digitaler Infrastruktur schaffen und sicherstellen

Insgesamt stehen für die Digitalisierung der Schulen in Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum 2020 bis 2025 Mittel in Höhe von rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung, unter anderem um alle rund 200.000 Lehrkräfte sowie mehr als 700.000 Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten auszustatten.